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Roman

Am Ende des Romans steht eine Eskalation: Ein israelischer Tourguide streckt im Konzentrationslager von Treblinka einen deutschen Dokumentarfilmer mit einem Faustschlag nieder. Wie kam es dazu? In einem Bericht an seinen ehemaligen Chef schildert der Mann, wie er jahrelang Schulklassen, Soldaten und Touristen durch NS-Gedenkstätten geführt hat und wie unterschiedlich diese mit der Erinnerung an den Holocaust umgehen. Nach und nach zeigt sich, dass seine Arbeit nicht spurlos an dem jungen Familienvater vorübergeht – die Grauen der Geschichte entwickeln einen Sog, gegen den keine akademische Distanz ankommt. Gleichzeitig wächst sein Frust über die eigene familiäre und berufliche Situation. Am Ende wollen alle in erster Linie aus dem Holocaust – und dem Gedenken daran – einen Nutzen für sich selbst ziehen. Als der Erzähler das erkennt, wird er vom Beobachter zum Akteur, und der Kreislauf der Gewalt vollendet sich. Yishai Sarid, einer der bekanntesten Autoren Israels, wirft in seinem Roman ein neues Licht auf die Erinnerungskultur, wagt sich an vermeintlich unantastbare Fragen und stellt in stillem, unaufgeregtem Ton eingefahrene Denkmuster infrage.

Originaltitel: Mifletzet HaSikaron

Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama  

Format: 11.6 x 18.5 cm, 176 Seiten
ISBN: 978-3-0369-5796-8

Erscheinungsdatum: 04. Februar 2019

»Der bekannte israelische Autor berichtet auf eindrückliche Weise, wie Grausamkeiten uns auch dann in ihren Bann ziehen, wenn sie längst dem Reich der Erinnerung angehören.«

BRF1

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